Übersicht
Täglich rieseln ca. 100 Tonnen außerirdischen Staubes auf die Erde. Die allermeisten Teilchen sind weniger als einen halben Millimeter groß und von natürlichen oder menschgemachten Partikeln kaum zu unterscheiden. Jahrzehntelang gingen Wissenschaftler daher davon aus, Mikrometeoriten ausschließlich fernab jeder Zivilisation im ewigen Eis der Antarktis, in Wüsten oder im Weltraum zu finden.
Die Objekte des Interesses: Unter dem Auflichtmikroskop offenbart sich die Schönheit und Vielfalt von Mikrometeoriten. (Foto: Larsen/Kihle)
Seit 2015 steht fest: Es gibt einen Weg, den Sternenstaub auch im städtischen Umfeld aufzuspüren. Entdeckt hat ihn nach jahrelanger Kleinarbeit Jon Larsen, ein norwegischer Berufsmusiker. Seine unglaubliche Geschichte geht seitdem um die Welt. Eine Kurzform dieser Geschichte bietet der Artikel "Sternenstaub für jeden - Mikrometeoriten vor der eignen Haustür suchen und finden", detailliertere Ausführungen gibt's unter 'Weiterführende Links' (s.u.).
WHS-Fachgruppe 'Mikrometeoriten' und 'Citizen Science Projekt'
Eine Fachgruppe an der Walter-Hohmann-Sternwarte (WHS) in Essen unter Leitung von Peter Gärtner ist seit Anfang 2020 unterwegs, Mikrometeoriten auch im Ruhrgebiet zu suchen und zu finden – keine leichte Aufgabe, angesichts der besonderen Herausforderungen im industriellen Herzen Deutschlands. Die Fachgruppe versteht sich darüber hinaus auch als Koordinations- und Anlaufstelle für interessierte Bürger zum Thema ‚Mikrometeoriten‘. Leider hat die Corona-Pandemie den Start des Citizen Science Projekts 'Mikrometeoriten im Ruhrgebiet' auf unbestimmte Zeit verschoben.
„Citizen Science Projekten liegt die Idee zugrunde, Wissenschaftler und Amateurforscher zu einem bestimmten Thema und mit einer konkreten Zielsetzung zusammen zu bringen“, erklärt Peter Gärtner. „Vielen sind die jährlich wiederkehrenden Vogelzählungen ein Begriff. Ähnlich könnten interessierte Laien Staub in ihrem persönlichen Umfeld sammeln, das Material zur weiteren Untersuchung mit Magnet, Sieb und Mikroskop zur WHS bringen und im Erfolgsfall der Wissenschaft für weitere Forschungen zur Verfügung stellen“, so Gärtner weiter. Mit dem Mikroskopie-Labor der Physik-Fakultät an der Universität Duisburg-Essen (UDE), das u.a. über Rasterelektronen-Mikroskope und entsprechende Analysemethoden verfügt, steht ein wissenschaftlicher Partner bereit.
Wer an einer Mitarbeit in der Fachgruppe oder dem CS-Projekt interessiert ist, melde sich unter
Weiterführende Informationen und Links
- Facebook-Gruppe "Micrometeorites" der WHS-Fachgruppe "Mikrometeoriten" (engl., www.facebook.com/groups/mikrometeoriten)
- Facebook-Seite "Project Sturdust" von Jon Larsen (engl., www.facebook.com/micrometeorites)
- YouTube-Video "Stardust in the City" von Jon Larsen (engl., www.youtube.com/watch?v=nh6QnFy75pM)
- Private Internet-Seite www.micrometeorites.org (dt., Dr. Thilo Hasse)
- Private Internet-Seite www.micro-meteorites.com (engl., Scott Peterson)
- Buch "Die Jagd nach Sternenstaub: Die erstaunlichen Mikro-Meteoriten und ihre irdischen Imitatoren" von Jon Larsen
- Buch "Sternenjäger: Meine Suche nach dem Stoff, aus dem das Universum gemacht ist" von Jon Larsen
- Buch "MICROMETEORITES" von Jon Larsen und Jan Braly Kihle (engl.)
- Buch "On the Trail of Sturdust" von Jon Larsen (engl.)
- Buch "How to find Stardust" von Jon Larsen (engl.)
- Artikel in Geology (2017) 45 (2) 119–122: "An urban collection of modern-day large micrometeorites: Evidence for variations in the extraterrestrial dust flux through the Quaternary" (M.J. Genge; J. Larsen; M. Van Ginneken; M.D. Suttle)
- Artikel in 'astronomie - DAS MAGAZIN' Ausgabe 11: "Sternenstaub für jeden" (Peter Gärtner)
- Citizen Science Plattform "Bürger schaffen Wissen"
Das Foto auf dieser Seite stammt aus dem Buch "Sternenjäger: Meine Suche nach dem Stoff, aus dem das Universum gemacht ist" von Jon Larsen (ISBN 9783710900853), mit freundlicher Genehmigung des BENEVENTO Verlags.